Im Café Tassl – eine Sprech- und Sprachoperette (1999)

Café Tassl, mit Animationen von Dorothea Schulz

Eine Sprech- und Sprachoperette (1999)

„Im Café Tassl“ verkehren nur hoch neurotische Charaktere. „Bin ich der Hampelmann oder wie?“ fragt sich einer unentwegt. Ein anderer hört seine Füsse knirschen und fürchtet sich davor, dass die Haut seiner Schenkel an Klobrillen hängen bleiben könnte. Jemand trinkt zu viel, jemand spaltet seine Persönlichkeit - im Café Tassl hat wirklich niemand alle Tassen im Schrank.

In eben diesem Café Tassl ist Frauke K. mit Otto S. verabredet, auf dessen Kontaktanzeige sie geantwortet hat.
Elf hochgestapelte Kaffeetassen serviert ihr der latent depressive Kellner, solange, bis sie akutes Herzrasen bekommt und es ihr die Sprache komplett verreisst.

Doch Otto S. kommt nicht. Er befindet sich in seinem eigenen Endlosloop, zum Beispiel in der Diskussion mit seinem Schrank, was er denn nun anziehen soll.

So vergeht Tag und Nacht, manchmal joggt die Uhr vorbei, und wenn sie nicht gestorben sind, dann hängen sie noch heute.


 

Café Tassl gibt es auch als grossartige CD-Rom mit Animationen von Dorothea Schulz

siehe auch Medienprojekte...

Uraufführung 01.11.2000
IN-TEATA, Köln

Regie: Inka Neubert
Bühne: Alireza Varzandeh

 

Weitere Aufführungen:
2001 theater rampe, Stuttgart

Regie: Stefan Bruckmeier
Bühne: Claudia Flasche

2005 Theater der Stadt Aalen

Regie: Susanna Enk

 


 

PRESSESTIMMEN

"FRAUKES FRUST: DIE KOMÖDIE DER SAISON"
(Kölner Express)

"Das ist eine völlig absurde Komödie. Der Dadaismus und der abstruse Witz gehen hier eine herrliche Ehe ein."
(Kölner Express)

Die Figuren der Felicia Z. sind Wortakrobaten, die sich in Sprachgebäuden aufhalten und sich darin verlaufen. Nicht der reale Ort, ihre Sprache ist der Raum, aus dem sie sich nicht fortbewegen können oder wollen. Ein Austausch mit der Aussenwelt findet nicht statt. Als Gefangene ihrer Gedanken sind sie zur Wiederkehr des Ewig Gleichen verurteilt. Denken und Handeln folgen der Logik des Loops - der Endlosschleife.

Dass die Wiederholung nicht in Resignation mündet, liegt an dem (ironisch) verfremdeten Blick, mit dem Felicia Zellers Figuren ihre Welt betrachten. Sie konstruieren ihre eigenen Wirklichkeiten und leben in friedlicher Nachbarschaft zu Absurdistan. In Jenem Grenzbereich zwischen Slapstick und Groteske, wo katastrophale Unfälle reine Routine sind und alltägliche Dinge ihr Eigenleben führen.
(Sandra Nuy)