sophiensäle 2010; Regie/Raum: Regina Gyr
Gezeigt wird der gänzlich unspektakuläre Alltag in einem Altersheim. Sieben alte Damen werden von einer Schwester gepflegt. Sprachliche Überhöhung ist das Mittel, mit dem Zeller das Stück ins Grotesk-Absurde wendet. Was die alten Damen absondern, sind die Botschaften ihres Lebens, es sind die kondensierten Erfahrungen ihrer besseren Tage
Textausschnitt:
Frau R:
Schwester.
Schwester, die Fliege.
(klingelt)
Schwester:
(kommt herein)
So, Frau Reiner.
(nestelt am Rollstuhl etc.)
Frau R:
Schwester.
Schwester, die Fliege
Schwester:
So, so, Frau Reiner.
Frau R:
Die ärgert mich, Schwester.
Schon den ganzen Tag.
Schwester:
Was denn, Frau Reiner.
Frau R:
Die Fliege, Schwester.
Die Fliege.
Schwester:
(schlägt in die Luft)
So, Frau Reiner.
(ab)
Frau H:
Wo sind meine Zähne
meine Zähne sind
Frau M:
In Hohenheim-Birkach
auf dem Friedhof
Frau K:
Haben wir im Neckar gebadet
im Sommer haben wir
nackt im Neckar gebadet
da war ich einundzwanzig
Frau H:
Meine Mutter war einundsiebzig
und die Spätzle waren
Frau M:
in Hohenheim-Birkach
Frau K:
im Neckar
Frau H:
im Feuer in Haft
Uraufführung 28.07.2001
theater rampe, Stuttgart
Regie: Stefan Bruckmeier
Bühne: Claudia Flasche
Weitere Aufführungen
2001
Theaterhaus Hildesheim, Theater „Alt und jung“
2010
weltempfänger produktion, Regie: Regina Gyr