eröffnung des ersten ein-personen-museum deutschlands durch helmut blochlochner. in seiner eigenen wohnung, die der stark übergewichtige letzte spross seiner sippe nur noch mühsam über eine rampe erreichen kann, entsteht ein helmut-blochlochner-museum. vielleicht kommt ja mal ein ausserirdischer vorbei, der sich für geschichte interessiert.
"geiler greisen" in der senioren-wohngemeinschaft. die alten produzieren fröhlich geschäftsmodelle wie zum beispiel das erfolgreiche "bart on demand". die stimmung ist gut, auch die runzelstifte verkaufen sich, nur das gedächtnis funktioniert nicht mehr so richtig und die gedächtnispillen, die man haufenweise schluckt, haben böse nebenwirkungen: reime schleichen sich ins automatisiert vorangetriebene sprechen ein.
während man junge frauen zum gebären animiert, und vorzeigefamilien versuchen, sich kameragerecht und vorabendserientauglich zu verhalten, lehnen die jungs dämmernd an mauerwänden herum. keiner kann sie brauchen und sie wissen selbst nicht, wieso sie eigentlich da sind: die mauerstützer. menschen als statuen. statuen als menschen.
geschichte des immer weniger werdenden volkes der einzigen. besuch aus der zukunft. ein science fiction ohne fiction.
deutsches hysterisches museum SPEZIAL
Felicia Zeller liest aus "deutsches hysterisches museum"
WUK, Wien, 2006.
GEILER GREISEN
Uraufführung 09. 03. 2007
Theater Bielefeld
(Theater am alten Markt)
Regie: Daniela Kranz
Bühne und Kostüme: Bettina Kraus
Dramaturgie: Claudia Lowin, Uwe Bautz
mit
Ines Buchmann, Christina Huckle, Claudia Mau, Carmen Priego, Julian M. Grünthal, Stefan Imholz, Stefan Gohlke, Andreas Wegwerth
Weitere Aufführungen:
Maxim Gorki Theater, Berlin, 2008
Koproduktion mit der HfS „Ernst Busch“
Gorki Studio
Frau, ältere Tochter, Mädchen 1, Muse
Kathrin Diele
Museumsführerin, Mauerstützer 2, Mutter, Heutige, Mädchen 2
Katharina Eckerfeld
Mensch mit sibernem Helm, Kastagnetten Joe
Uwe Frenzel
Alter 2, Vater, Museumsführer
Stephan Samuel
Blochlochner
Nico Nothnagel
Mann, Museums-führer, Mauerstützer 1, Sohn, Heutiger
Alexander Weise
Mann, Alter 1, Heutiger, Künstler
Michael Wenzlaff
Regie: Caroline Hofmann
Bühne: Stefan Oppenländer
Kostüme: Ilse Schmidt
Musik: Universum Duo
Dramaturgie: Ludwig Haugk