DER GROSSE BLÖFF
Die handschriftlichen Aufzeichnungen von vermutlich Carl (oder Hans?) Zuckmayer bestehen aus dreizehn zum Teil beidseitig beschrifteten Zetteln, Skizzen zu einem Drama mit dem Titel "Der ..." (relativ unleserlich bedeutet vermutlich) "große Blöff". Neben zahlreichen an die Ränder gekritzelten Kommentaren, finden sich auch private Notizen, darunter ein zwölfzeiliges Liebesgedicht "Unterm glasigen Blick all der Fische", eine überraschend frische literarische Perle.
ENTFERNTE KUSINEN
Aus den teilweise chaotischen Skizzen zu "Der große Blöff" habe ich das nie fertiggestellte Drama rekonstruiert und ergänzt. Die Schnittpunkte des Lebens meines entfernten Familienzweigs mit dem des Erfolgsdramatikers und / oder seinem Bruder Hans dienen in diesem literarischen Experiment als Klammer und Rahmen einer vom Autor selbst in einer Randbemerkung als "verkrampfter Versuch, eine Normalität des Arbeitens (Schreibens) in solch bewegten, sich überstürzenden Zeiten zu bewahren (mir selbst vorzutäuschen)" bezeichneten, nie vollendeten Hochstaplergeschichte.
Carl Zuckmayer emigrierte 1933 nach Österreich, 1938 in die Schweiz, 1939 nach den USA. Er starb 1977 in Saas-Fee. Sein Bruder Hans beging 1939 in New York Selbstmord.
DANK
Ohne meine Kusine Deborah Schnabel, die mir im Sommer 2006 die Aufzeichnungen zum Großen Blöff so freimütig überlassen hat, wäre dieses Stück nie entstanden. Ihr gilt mein besonderer Dank. Zudem danke ich meiner Anwältin Saskia Freiin von Berg, sowie allen Kollegen aus dem Theaterbereich, die mich durch ihr lebhaftes und aufrichtiges Interesse an dieser Arbeit unterstützt und ermuntert haben, insbesondere der Dramaturgin des Staatstheaters Saarbrücken, Gisela Meinbrecht.
NACHTRAG
Wir freuen uns besonders, dass "Der große Blöff / Entfernte Kusinen" auf die Auswahlliste zum Deutschen Projekt-Literatur-Innovationspreis 2010 gewählt worden ist
Uraufführung 16.05.2010
Staatstheater Saarbrücken
Regie: Daniela Kranz
Ausstattung: Jutta Hofmann